Mumok: Cosima von Bonin, Hippies und Seitentüren | FAUX FOX Magazine

Mumok: Cosima von Bonin, Hippies und Seitentüren

16.11.14
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Cosima von Bonins Karriere begann in den 90ern, bekannt ist sie als Künstlerin, die sich nur schwer einordnen lässt. Auch wenn sich viele ihrer Werke der Schaffensweise von Konzeptkunst und Minimal Art bedienen, es gibt keine klare Linie.

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Im Mumok kann bis zum 18. Januar 2015 ihre bislang größte Ausstellung in Österreich bewundern: „HIPPIES USE SIDE DOOR. DAS JAHR 2014 HAT EIN RAD AB.“ Hier findet man neben einigen neuen Werken, auch Arbeiten ihrer künstlerischen Anfänge – beispielsweise die farbenfrohe Installation, bei der von Bonin einen Raum mit Luftballons füllte, auf denen die Namen bekannter Konzeptkünstler und deren Geburtsdatum zu lesen waren. Mit dieser Geste setzte die Künstlerin 1990 ein Zeichen, in dem sie sich demonstrativ ins Schaufenster setzte. Aber auch Werke ihrer Kollegen und Kolleginnen sind mit einbezogen. Ein abenteuerliches Erlebnis, denn diese Ausstellung hat definitiv nicht alle Tassen im Schrank: Riesige Möbelstücke, aus dem Blickwinkel einer geschrumpften Alice, bunte Spielzeugraketen, elektronische Klänge aus Plastikglocken, Aussichtsplattformen, die dem Besucher einen ganz neue Perspektive auf die Ausstellung gewähren und bisher Nichtsichtbares zum Vorschein bringen. Ein verrückter Mix aus Installation, Musik, Stoff und Farbe, ein Zusammentreffen von Hoch – und Popkultur kombiniert mit Elementen der Kunstgeschichte. Wer allerdings nach Erklärungen und Interpretationshilfen sucht, der wird hier nicht wirklich fündig werden. Die Konzeptkünstlerin lacht der Kunstwelt und der Forderung nach ständigen bedeutungsschwangeren Output keck ins Gesicht und rüstet eine bunte Armee süßer Plüschtiere, die sich auf 4 Etagen dem Nichtstun hingeben. „Da ist keine Bedeutung bei mir. Man kann sich entweder vor das Bild stellen und es bricht einem das Herz oder es geht einem am Arsch vorbei. Mit Beidem bin ich zufrieden“, erzählt die Künstlerin dem ZDF. Ganz ohne zu Interpretieren geht es dann doch nicht – denn viele Installationen erinnern an die Generation 0, die dem Nichtstun, der Feierei und Katerstimmung einen festverankerten Platz im Leben gewähren. So auch die hölzerne Pinocciofigur auf dem Balkon des Mumoks, sie erinnert an einen Feierkumpanen, der der bunten Meute im Inneren des Gebäudes den Rücken zuwendet und sein Abendessen Revue passieren lässt. Oder ist es ein Statement zur Ausstellung?

Infos zur Veranstaltung gibt’s hier.

Redakteurin und Fotos: Jaqueline Ehrhart

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