Letzten Mittwoch hat der Newcomer des Jahres – auch wenn es mit April ein wenig früh ist, ihn bereits als solchen zu betiteln – SOHN sein Debütalbum Tremors in der Arena Wien zum Besten gegeben. Die Halle war voll, die Stimmung nach Garden City Movement als Supportact bereits überraschend gut. Die Bühne nur mit ein paar Leuchtstoffröhren besetzt und einem kleinen Podest, wo SOHN zu Beginn des Konzertes Platz nimmt und sich auch nicht mehr wegbewegt. Jedem Lied ordnete der Londoner, der mittlerweile in Wien lebt, eine Farbe zu und so war die Show nicht nur ein Ohren- sondern auch Augenschmaus. Mit Artifice schaffte er es dann auch nach einiger Zeit, die Zuseher ein wenig zum Tanzen zu bringen, obwohl man doch lieber der umwerfenden Stimme und dem ungewöhnlich neuen Sound lauschte, als sich zu bewegen.
FM4 meint, SOHN sei ein ‘consens artist‘ – polarisierend ist er wohl nicht, live legt er aber eine ungemein hochwertige Qualität hin, die Songs klingen fast wie am Album. Das macht Spaß und ließ die Konzertgeher wissen: Elektronische Musik muss sich nicht immer verzerrt anhören, sondern darf auch ganz authentisch und simpel sein. Und das war das Konzert am Ende auch: Jede Menge Reduktion auf das Wesentliche, nicht überfordernd, sondern schlicht ein gutes Gefühl.
Fotos: Andreas Waldschütz